Wettbewerbsbeobachtung kann ein legitimer Grund sein, eine Industriemesse zu besuchen. Es ist immer gut, den Wettbewerb zu kennen und einzuschätzen und unvoreingenommen zu prüfen, was andere vielleicht besser machen.

Suche nach Gemeinsamkeiten

Es gibt aber noch einen weiteren, ähnlichen Grund: Vielleicht finden Unternehmen, die im gleichen oder in benachbarten Geschäftsfeldern tätig sind, Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Vielleicht ergänzen sich die Produktportfolios? Gibt es Synergien im Service oder beim Einkauf von Komponenten? Oder man geht gemeinsam ein Digitalisierungsprojekt an? 

Vorbehalte müssen überwunden werden

Zugegeben: Viele Mittelständler zögern bei dem Gedanken, sich in die Karten schauen zu lassen und im Verbund zu agieren. Das war jahrzehntelang nicht üblich. Aber die Großen der Branchen gehen inzwischen schon anders an das Thema heran. Ein aktuelles Beispiel: Mehrere Marktführer in der Logistik – Dachser, DB Schenker, duisport, Rhenus – haben gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Materialfuss und Logistik (IML) die „Open Logistics Foundation“ gegründet.

Mammutaufgabe Digitalisierung – besser mit Open Source

Die Grundgedanken dabei: Digitalisierung gelingt nicht im Alleingang, und wenn jedes Unternehmen seine eigene IT-Welt erschafft, wird es keine wirkliche Vernetzung geben. Deshalb erarbeiten die Beteiligten jetzt gemeinsam Standards für Soft- und Hardwarekomponenten, die als Open Source verfügbar sind.

Dazu Stefan Hohm, Chief Digital Officer der Dachser SE: „Die Konstellation soll es ermöglichen, in diesem klar umgrenzten Bereich vom klassischem Wettbewerbsdenken wegzukommen, De-facto-Standards zu schaffen und die Digitalisierung gemeinsam voranzutreiben.“ Auf der technischen Plattform, die so entsteht, können die Partner aufbauen und jeweils eigene Merkmale und Unterscheidungskriterien realisieren. Die Vernetzung untereinander bleibt dabei immer möglich. Das ist ganz im Sinne der Kunden – und der Logistik.

Ansätze für Zusammenarbeit finden

Es könnte also eine zusätzliche Idee oder Aufgabe für einen Messebesuch oder, aus Ausstellersicht, für Gespräche mit Besuchern sein, Ansätze für Zusammenarbeit zu finden. Viele Beispiele in der gesamten Industrie zeigen, dass man damit Mammutaufgaben wie z.B. die Digitalisierung einfach besser bewältigen kann. Eine gute Gelegenheit dazu bietet das „Doppelpack“ von EMPACK und Logistics & Distribution am 18. und 19. Mai 2022.

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